Seit seiner Gründung im Jahr 1998 hat sich das Institut zur Zukunft der Arbeit (IZA) als feste Größe in der nationalen und internationalen Arbeitsmarktforschung und -beratung etabliert. Mit seinen vielfältigen Initiativen zur Evaluation von Arbeitsmarktpolitik, seinen einflussreichen Schriftenreihen und Gutachten und seinem weltgrößten Netzwerk von kooperierenden Arbeitsökonomen in aller Welt verfügt das IZA über ein singuläres Profil und setzt seine Arbeit auf dieser Grundlage systematisch fort.
Die Initiative zur Gründung des IZA ging von der Deutsche Post Stiftung und ihrem Vorstand Klaus Zumwinkel aus, der bis heute auch als Präsident des Instituts tätig ist. Die Deutsche Post Stiftung fördert das IZA seit bald 20 Jahren substanziell. In der akuten Krise des deutschen Arbeitsmarkts am Ende der 1990er Jahre ging es um die Bereitstellung empirischer Evidenz und Beratung durch ein neues, unabhängiges Forschungsinstitut, das sich frei von den Zwängen der Drittmittelforschung oder anderen Abhängigkeiten ganz in den Dienst der Arbeitsmarktforschung stellen und Konzepte für die Zukunft der Arbeit entwickeln sollte.
Lokal und global
Diesem Auftrag ist das IZA als gemeinnützige GmbH in den inzwischen bald zwei Jahrzehnten seines Bestehens konsequent nachgegangen. Unter der Leitung seines Gründungsdirektors Klaus F. Zimmermann stieg das Institut innerhalb weniger Jahre in die Spitze der Arbeitsökonomie auf und fand seine Rolle als Ort der fachlichen Kommunikation zwischen Wissenschaft, Politik und Gesellschaft. Bis heute organisiert das IZA seine Aktivitäten von Bonn aus. Der Institutssitz in der ehemaligen Hauptstadtvertretung der Freien und Hansestadt Bremen war immer ein Ort politischer und auch visionärer Debatten – das IZA hat diese Tradition nahtlos fortgesetzt.
Großen Anteil an der Erfolgsgeschichte des IZA hatten und haben seine internationalen Mitarbeiter und Fellows. Ohne die weltweit vernetzten Aktivitäten der vom IZA koordinierten Forschungsgruppen wäre die Leistungsfähigkeit des IZA nicht vorstellbar. Dank dieser Struktur als lokales Forschungszentrum und globales Netzwerk war und ist das IZA in der Lage, innerhalb kürzester Zeit thematisch fokussierte Expertengruppen zusammenzurufen und mit aktuellen Herausforderungen der Arbeitsmarktpolitik zu befassen. Kaum ein anderes Forschungsinstitut verfügt über eine solche Infrastruktur.
In einer Vielzahl von unabhängigen Forschungsgutachten für Auftraggeber in der deutschen, europäischen und internationalen Politik sowie in diversen Fachveröffentlichungen meldete sich das IZA von Beginn an kritisch, aber stets konstruktiv zu Wort. Die Europäische Kommission und das Europäische Parlament zählten und zählen ebenso zu den Auftraggebern des IZA wie nationale Bundesministerien, Stiftungen oder globale Institutionen wie die Weltbank und OECD.
Meilensteine
Das IZA hat darüber hinaus mit gezielten Initiativen wichtige Impulse für eine evidenzbasierte Politikberatung gesetzt. Zu den Meilensteinen gehören die Einführung der Verleihung des IZA Prize in Labor Economics im Jahr 2002, die Etablierung des IZA-Evaluationsdatensatzes im Jahr 2007 und die Etablierung der IZA World of Labor im Jahr 2013. Zu den IZA-Preisträgern gehören neben Jacob Mincer, der als Begründer der Arbeitsökonomie gilt, die späteren Nobelpreisgewinner Dale Mortenson und Christopher Pissarides.
Beim IZA-Evaluationsdatensatz handelt es sich um eine groß angelegte Stichprobe von Arbeitslosen, bei der erstmals prozessproduzierte Daten der Bundesagentur für Arbeit über einen mehrjährigen Zeitraum mit Befragungsdaten verknüpft wurden, um die Effektivität arbeitsmarktpolitischer Instrumente auf den Erfolg bei der Stellenfindung untersuchen zu können. Die IZA World of Labor ist ein Internetportal, auf dem renommierte Autoren den Stand des aktuellen Wissens zu arbeitsmarktpolitisch relevanten Fragen in allgemein verständlicher Form zusammenfassen.
Die Tradition unbestechlicher Analysen der modernen Arbeitsmärkte und einer darauf basierenden konkreten Politikberatung setzt das IZA inzwischen unter neuer Leitung fort. Unter der Regie von Prof. Dr. Hilmar Schneider (seit 2016) wird sich das IZA mehr denn je auf die großen Themen der deutschen und europäischen Arbeitsmarktpolitik konzentrieren, dabei aber zugleich seine Rolle als Schwergewicht der internationalen Arbeitsökonomie weiter ausüben. Wir bleiben der Zukunft der Arbeit verpflichtet!