Orley Ashenfelter erhält IZA Prize in Labor Economics 2003

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Hochdotierte Auszeichnung für einflussreichen Arbeitsmarktforscher

Der IZA Prize in Labor Economics 2003 ging an den amerikanischen Wirtschaftswissenschaftler Orley Ashenfelter [Kurzbiographie] für seine herausragenden Verdienste um die praxisorientierte Arbeitsmarktforschung. Dies gab IZA-Direktor Klaus F. Zimmermann am 21. August 2003 in Bonn bekannt. "Der IZA Prize in Labor Economics 2003 ehrt einen der bedeutendsten Arbeitsökonomen der Gegenwart", heißt es in der Erklärung des Preiskomitees, in dem unter anderem die Nobelpreisträger George A. Akerlof, Gary S. Becker und James J. Heckman mitgewirkt haben.

Die Preisverleihung fand am 22. September 2003 in Berlin statt. Daran nahmen zahlreiche hochrangige Gäste aus dem In- und Ausland teil. Überreicht wurde der Preis vom Vorstandsvorsitzenden der Deutsche Post World Net und IZA-Präsidenten Klaus Zumwinkel.

Orley Ashenfelter ist Professor für Volkswirtschaftslehre an der Princeton University, USA. Er revolutionierte die Arbeitsmarktforschung vor allem durch die Entwicklung von Methoden zur empirischen Überprüfung arbeitsökonomischer Modelle. Seine innovativen Ansätze gelten in den unterschiedlichsten Teildisziplinen der Arbeitsökonomie als wegweisend, etwa in der Erforschung der Auswirkungen gewerkschaftlicher Organisation auf das Lohn- und Beschäftigungsniveau sowie der Analyse von Arbeitsangebot und Humankapitalbildung.

Als Direktor des Evaluationsbüros im US-Arbeitsministerium begründete Ashenfelter 1972 die mittlerweile separate Teildisziplin der quantitativen Evaluation sozialpolitischer Maßnahmen. Er war damit Wegbereiter eines Forschungszweigs, der angesichts der oft fragwürdigen Wirkung staatlicher Arbeitsmarktprogramme an Bedeutung erheblich zugenommen hat.

Herausragend war und ist darüber hinaus Ashenfelters Einfluss auf die Gestaltung der wirtschaftswissenschaftlichen Forschungslandschaft. Er wirkte als langjähriger Herausgeber der wichtigsten ökonomischen Fachzeitschrift (American Economic Review) und publizierte als Mit-herausgeber des Handbook of Labor Economics einen Klassiker der wirtschaftswissenschaftlichen Fachliteratur. Als amtierender Präsident der Society of Labor Economists (SOLE) und Herausgeber des American Law and Economics Review nimmt Ashenfelter auch weiterhin bedeutende Funktionen in der Zunft wahr.

"Der IZA Prize in Labor Economics 2003 würdigt in der Person Orley C. Ashenfelters einen herausragenden Wissenschaftler und einflussreichen Architekten der modernen Arbeitsökonomie", erläuterte Zimmermann die Auszeichnung seines amerikanischen Kollegen.



Feierliche Verleihung des IZA Prize in Labor Economics 2003 in Berlin

Überreichung des IZA Prize 2003:
Zimmermann, Zumwinkel, Ashenfelter, Card
IZA-Präsident Klaus Zumwinkel überreicht Auszeichnung
an US-Ökonom Orley C. Ashenfelter

Anlässlich der offiziellen Verleihung des "IZA Prize in Labor Economics 2003" an den renommierten amerikanischen Wirtschaftsforscher und Arbeitsmarktexperten Orley Ashenfelter (Princeton University) folgten zahlreiche Gäste aus dem In- und Ausland einer Einladung des IZA in das festlich hergerichtete Museum für Kommunikation nach Berlin. Orley Ashenfelter erhielt den Preis in Arbeitsmarktökonomie für seine herausragenden Beiträge zu diesem Gebiet (siehe das offizielle Award Statement).


In seiner Begrüßungsansprache hob der Vorstandsvorsitzende der Deutsche Post World Net und IZA-Präsident, Klaus Zumwinkel, den umfassenden Modernisierungsbedarf in Deutschland hervor. Ihrer eigenen Verantwortung als einer der größten Arbeitgeber der Welt komme die Deutsche Post nicht zuletzt durch einen hohen Auszubildendenanteil und die Förderung des IZA nach.


IZA-Direktor Klaus F. Zimmermann kritisierte die Zurückhaltung der Arbeitsverwaltung bei der Freigabe von Daten für die unabhängige Arbeitsmarktforschung. Die Arbeitsmarktpolitik bedürfe dringend der systematischen Evaluation, um erfolgversprechende Kursänderungen vornehmen zu können.


David Card (University of California, Berkeley) würdigte in seiner Laudatio auf Orley Ashenfelter dessen bahnbrechende Forschungsleistungen auf diesem Gebiet, die erst die Grundlagen für die moderne Evaluationsforschung gelegt hätten. Mit seiner Arbeit habe Ashenfelter eine ganze Generation von Arbeitsmarktforschern geprägt.

IZA-Preisträger
Orley C. Ashenfelter

IZA-Preisträger Orley Ashenfelter dokumentierte anhand eigener Forschungsergebnisse den hohen Nutzen einer sorgfältigen Analyse von Arbeitsmarktpolitik mit dem Instrumentarium der Evaluationsforschung. Durch die Erhebung und Analyse von Daten sowohl zu den Teilnehmern einer arbeitsmarktpolitischen Maßnahme als auch zu einer Kontrollgruppe vergleichbarer Personen ohne Programmteilnahme lassen sich wichtige Einsichten in die Wirksamkeit oder Erfolglosigkeit einzelner Politikmaßnahmen gewinnen.

Weitere Informationen und Downloads (PDF):

 

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