Ausländer sind stärker von Arbeitslosigkeit betroffen

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January 21, 2016, Heilbronner Stimme

(With reference to IZA research on anonymous job applications)
 

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Büchele: Eine Studie des Instituts zur Zukunft der Arbeit belegt, dass die Angabe eines türkischen Namens ausreicht, um die Chance auf ein Vorstellungsgespräch um 14 Prozent zu senken. Bei Bewerbern mit dem Familienstand "alleinerziehend" oder einem Lebensalter 50plus zeigt sich der gleiche Effekt. Die Antidiskriminierungsstelle des Bundes hat deshalb das Projekt "Anonymisiertes Bewerbungsverfahren" initiiert. Bei fünf Unternehmen und drei öffentlichen Arbeitgebern sind über 8000 anonymisierte Bewerbungen eingegangen. Daraus wurden 246 Stellen besetzt. Interessant ist, dass davon besonders jüngere Frauen mit Berufserfahrung profitiert haben. Beim Wissen um das Geschlecht hätten sie wegen eines vermuteten Kinderwunsches schlechtere Chancen gehabt. Bewerber mit Migrationshintergrund hatten durch das anonymisierte Verfahren deutlich bessere Chancen auf ein Vorstellungsgespräch. Somit ist die Nationalität nicht ausschlaggebend dafür, erwerbslos zu werden, offensichtlich aber dafür, länger auf Stellensuche zu sein.

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Reprinted with permission.

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